Teasertext

Das beste/schlechteste aus Trash TV und mehr - sehr genau angeschaut und freundlich kommentiert ...

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Die Hochzeitsreise von Joseph und Narumol

Eigentlich hatte ich unter dieser Überschrift der Prorammzeitschrift meines Vertrauens tatsächlich eine „Reportage“ über die Hochzeitsreise des frommen Milchbauers Josephs und seiner Narumol erwartet. Aber: Weit gefehlt, RTL überraschte uns (oder naja, mich und die zwei anderen, die das auch noch anschauen) mit einem bunten Potpourri weiterer Teilnehmer aus Bauer sucht Frau. Mit dabei: der patente Pfälzer Markus, der Joseph während seiner Hochzeitsreise auf dessen Hof vertreten soll. Was für eine schräge Geschichte eigentlich, denn der Markus hat weder Ahnung von Kühen noch wohnt er gleich nebenan oder ist freundschaftlich mit Joseph verbunden. Aber wir lassen diese Ungereimtheit heute mal durchgehen, weil grad so schön Weihnachten war. Derart besinnlich gestimmt zucken wir dann auch mit den Schultern, wenn Maurizio inklusive seiner rothaarigen Claudia nochmal durchs Bild gelaufen kommt und sich in unser Gedächtnis drängt ... und auch wenn der dicke Willi mit seiner Karola mitten im Sommer Weihnachten spielen muss für die Kamera, lassen wir ausnahmsweise mal 5 grade sein – denn schließlich ist nicht wichtig wann etwas GEDREHT wird, sondern wann es gesendet wird. Prima, schon haben wir wieder was über das Fernsehen gelernt. Wir haben auch gelernt, dass Narumols Sohn „Jack“ ein waschechter „Reit-Leiter“ ist und - wie Joseph dann auch treffend bemerkt – ist er als Thai an sich „so ein Mensch wie wir Bayern eben auch.“
Und auch wenn der bunte „Bauer oder einer der´s sein will sucht Frau oder sonst was in die Richtung“-Abend noch einiges zu bieten hatte ... so kurz nach den Feiertagen übersteigt das sogar fast meine Strapazierfähigkeit. Mal sehen, ob ich mich mit einer Folge „Familien im Brennpunkt“ demnächst wieder einnorden kann!

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Bauer sucht Frau: Das Finale

Finale. Es ist soweit ... jetzt heißt es Abschied nehmen von den Bauern.
Leider gilt das nicht für die resolute Rheinländerin Rosi. Denn die dominante Imbissköchin will bleiben und fordert nun auch mehr Platz. Eigentlich könnte man ihr doch im Stall eine hübsche Box herrichten ... aber der fröhliche Ackerbauer wackelt nur mit dem Kopf und räumt ein Abteil in seinem Schrank frei. Da kommen Sonntagshemden zum Vorschein, die irgendwie gar nicht zu seinem Repertoire gehören. Doch DAS, mein lieber Freund und Kupferstecher, das wird sich in Zukunft ändern – das sagt Rosi so ganz frei heraus. Vor Begeisterung schenkt ihr der lustige Ackerbauer ein Kettchen mit Herzanhänger, den er ihr auch gleich um den Hals/die 5 Doppelkinne legt und sie nölt ein „ich liebe dich“. Na wenn das einer so schön sagt ... wer kann da noch widerstehen. Und ganz im Ernst – ich kenne jemand der eine Tante im gleichen Dorf hat Und: die Rosi wohnt da heute noch.

Eigentlich war Jenny ja schon weg. Denkste, denn ihre Eltern haben sie gleich mal wieder zum schüchternen Gemüsebauer Martin zurückgebracht. Vielleicht wollten sie das Kind nicht mehr länger durchfüttern – und die muss kräftig gefüttert werden, wie wir wissen. Also packen die den Spross mitsamt ihren Siebensachen ins Auto und ab nach Schwaben. Der Hof wird begutachtet, für gut befunden und Jenny kann endlich auspacken. Erst mal die “Malen-nach-Zahlen”-Bilder, die sogar nachts leuchten. Ha, so Sachen hat die Jenny und der Gemüsebauer hat die Dinger erst mal an die Wand genagelt. Eine Sache, die er bisher nicht oft ... naja, ich schweife ab.

Der Schäfer und herzliche Hesse Marcel und die blonde Bayerin Katja sind die Outlaws dieser Staffel. Die sind zu normal. Okay, die blonde Katja reitet in dieser Folge auf einem Schaf als sie es scheren soll (fragt mich jetzt nicht wie das eine mit dem anderen zusammenkommt... Vorschläge bitte unter http://www.facebook.com/pages/Die-Bauchbinde/129060833815418). Außerdem lassen die beiden Herzchenballons steigen, sie flennt ein bisschen und er macht ihr dann noch einen Heiratsantrag, den sie einfach so mal annimmt. Naja, Ziel erreicht und gut ist.

Wesentlich verwirrendere Verhältnisse herrschen da schon beim romantischen Biobauer Johannes und der Pferdefreundin Anja. Sie kommt, um angeblich „für immer“ zu bleiben – bringt aber nichts mit außer ihrer Handtasche. Komm ich mir doch schon veralbert vor! Ähnlich geht es der hochschwangeren Pferdefreundin, als sie beim obligatorischen Stück Sahnetorte von Johannes erfährt, dass er auch ein Kind erwartet. Beziehungsweise: erwarten lässt. Er appelliert dann auch gleich mal an ihr schlechtes Gewissen – schließlich hat er auch ganz locker reagiert als sie damals schwanger ankam und so. Also bleibt ihr nix anderes als sich zu freuen und jetzt steigen die beiden voll in die weitere Planung mit ein. Wenn die so weitermachen, kann jeder aus ihrem Bekanntenkreis mal schwanger werden oder schwanger machen! (Wer die beiden oder einen davonkennt: Bitte Nachricht an http://www.facebook.com/pages/Die-Bauchbinde/129060833815418)

Schade, das war es jetzt also. Als kleines Trostpflaster sendet RTL ja nun die Tage die Hochzeitsreise von Narumol und dem frommen Milchbauern Joseph. Narumol soll ja angeblich inzwischen schwanger sein ... Dabei ging die Hochzeitsreise nach Thailand und nicht nach Hessen ☺

Freitag, 17. Dezember 2010

Frauentausch bei RTL II: ganz toll gegen voll-assi

Gestern gabs mal wieder „Frauentausch“ im Kulturprogramm von RTL II. Ich hab gestern zwar 20 Minuten zu spät eingeschaltet… ist aber völlig egal: Es gibt die Guten und die Assis. Punkt. Mehr ist es nicht.
Die Guten: Jessica und Michael, frisch, dynamisch, gut aussehend, drei wohlgeratene Kinder, arbeitssuchend aber total fleißig.
Die Assis: Sabrina und Marco, „naturverbundene Selbstversorger“, drei Gören am Bein, beide Hartz 4, er immer am Zocken, sie im Stall und am Rumrennen und keinen Bock auf Körperpflege. Weil man ist ja eh immer zuhause und unter sich.
Zum Einstieg werden die Familien vorgestellt – damit man gleich weiß, welche Sippe für Stimmung sorgen wird. Leider erfährt man da gleich Dinge, die man nicht wissen will und sieht Sachen die man nicht sehen wollte. Die geplanten Assis leben immer im Dreck, rauchen, trinken, zocken und vernachlässigen ihre zahlreichen Kinder. Alle in der Familie sehen scheiße aus, haben keine Zähne mehr oder sind fett oder beides, sie haben eher Haarschnitt als Frisur auf dem Kopf und im Kopf drin sieht´s auch oft mau aus.
Ja was soll ich sagen: Genauso war es dieses Mal. Und auch wenn man uns vermitteln möchte, dass die „gute Tauschmama“ neben ihrem Job noch die gesamte Bude putzt, die Kinder zum Sport, zu Freunden oder zum Klavierunterricht fährt, den Garten umgräbt, Kuchen für das Kirchenfest backt, ein Auto reparieren kann, 10 stunden pro Woche Sport treibet und engagiert für die Armen unserer Gesellschaft kämpft ... also dann werd ich nervös. Ein Blick durch den Raum: Wollmäuse unterm Sofa, Staub im Bücherregal, eine einsame Socke unterm Tisch, ich im ausgewaschenen Pulli, neben mir zockt einer am Computer und hab ich eigentlich das Geschirr von gestern schon abgewaschen?
Und ruckzuck fühl ich mich auch total assi. Warum tu ich mir das an: Erniedrigung per Fernbedienung frei Haus …? Verdammt, ich bin wohl auch noch irgendwie pervers!?

Montag, 13. Dezember 2010

Bauer sucht Frau, Folge 7: Offene Fragen ...

Fangen wir doch gleich mit dem Ekel-Highlight der vergangenen Folge an: der schüchterne Gemüsebauer Martin und seine Fummelkugel Jenny. Die ist schon ganz früh aus den Federn, um bei Mutter Hilde im Stall zu helfen. Angeblich. Ich vermute, sie hat einfach nichts Essbares gefunden und ist daraufhin los – womöglich findet sich im Stall ein Frühstücksbraten? Als der schüchterne Schwabe dann mal aus den Federn steigt, lockt er Jenny mit einem Picknick (natürlich: Essbares!) zum Badesee. Dort wirft Martin seine Klamotten von sich, zieht noch mal seine Badehose bis unters Kinn und das findet Jenny dann „irgendwie attraktiv“. Sie selbst verweigert sich glücklicherweise den Auftritt m Badeanzug, nimmt sich noch ein belegtes Brötchen und kuschelt dann umso mehr mit ihrem Martin. Das sieht so unbequem aus, dass mir beim Zuschauen die Knochen knirschen. Mister Superbody bekommt am Abend noch eine Massage, weil er doch immer so hart arbeiten müsse (Hallo – wer lag bis ultimo in den Federn?!!) und vor lauter Wonne wirft er sich auf Jenny und es wurde geschlabbert was das Zeug hält. Ist erst lustig, dann eklig … und alles auch irgendwie traurig.

Der muntere Milchbauer Volker macht ausnahmsweise mal Frühstück für seine Schuhverkäuferin und die meiste Zeit schweigen die beiden und schauen nur doof. Meistens sich gegenseitig ins Gesicht. Im Stall stellt Volker seiner „blauäugigen Traumfrau“ dann noch seine Lieblingskuh Paula vor und erklärt wie die am liebsten gekrault werden mag (wer zum Teufel hat eigentlich eine Lieblingskuh??) und dann darf Verena einem Kalb einen Namen geben. Mal was Neues im RTL-Kuppel-Portfolio. Verena schlägt „Xenia“ vor, das ist dem Bauern aber zu komplex, das kann er ja nicht mal aussprechen, wie er zugibt. Offen bleibt, warum im Stall des munteren Milchbauern eine gelbe Telefonzelle steht … Hinweise bitte an www.facebook.com/home.php?#!/pages/Die-Bauchbinde/129060833815418

Auch beim rüstigen Hühnerwirt Gerhard ist es jetzt soweit: Städterin Sigrun muss los. Bei einer Tasse frischgebrühten Bohnenkaffee (hätte man Gerhard gar nicht zugetraut – deshalb erwähnt Frau Bause diesen verschwenderischen Luxus wohl) sprechen die beiden über ihre Zukunft … Das Ganze ist in 4 Sätzen ausgehandelt: Sigrun denkt, man könne mit Gerhard auskommen, er zuckt dazu mit den Schultern. Muss man halt mal schauen und „wachsen lassen“ Ich frag mich, woher der rüstige Hühnerwirt die Gewissheit nimmt, er hätte die Zeit dazu. Sei´s drum, Sigrun will wiederkommen.

Der romantische Biobauer Johannes geht an seine Haarpracht – leider nur an die in seinem Gesicht: Der Schnauzer kommt endlich runter. Das findet Pferdefreundin Anja auch voll prima, wirft sich in ihr obligatorisches Pferdeshirt und dann reiten die beiden auf irgendeinen Hügel und schauen runter. Und weil die beiden dann grad so schön am Rummachen sind gesteht ihm Anja, dass sie halt noch was zu sagen hätte weil sie eben halt schwanger sei. Kein Thema für den schlauen Johannes – das hat der nämlich schon gewusst. Per Handauflegen hat er das gemerkt. So Ladies – wer sich einen dieser teuren Tests aus der Apotheke in Zukunft sparen will lässt sich von Johannes die Pfote auf den Bauch legen und vielleicht kann er sogar sagen wann der Geburtstermin ist und wer als Vater in Frage kommt. Berichte dann bitte auf www.facebook.com/home.php?#!/pages/Die-Bauchbinde/129060833815418

Die robuste Rheinländerin Rosi hat dem lustigen Ackerbauer Willy einen Freifahrschein ausgestellt, denn wenn sie ihn angrapscht, darf er das auch. Er traut sich nur nicht – sagt er zumindest. Ich glaube, er will einfach nichts an ihr anfassen. Um Rosi vom Fummeln abzulenken, lädt Willy die Nachbarn zum Grillen ein – und Rosi macht dafür die Salate. Na gut: die Rosi öffnet ein paar Dosen, kippt Majo drüber und Willy muss probieren und sagen, wie leckerlecker und yammiyamm das Zeug schmeckt. Gefälligst. Rosi mault anschließend noch hier und da und über den Dosenöffner und was ihr grad so einfällt – nicht dass Willy jetzt denkt, dass der Freifahrschein fürs Fummeln jetzt auch auf Meinung-haben zutrifft.

Der Schäfer und herzliche Hesse Marcel holt die Kellnerin und blonde Bayerin Katja nebst ein paar hundert bunter Luftballons von der Bushaltestelle ab. Endlich mal ein Mitbringsel für einen echten Kerl. Als Rache darf/muss sie dann auch gleich mal sein Geflügel kennenlernen und füttern. Aus Mangel an niedlichen Kälbchen auf dem Hühnerhof soll sie dem namenlosen Gockel dann einen Namen geben. Ich habe mit vielem gerechnet – aber auf Horst wär auch ich nicht gekommen. Laut der blonden Kellnerin sieht der Hahn eben nach Horst aus und basta. Wie genau muss ein Gockel also aussehen, damit er Horst heißen darf? Ideen bitte unter www.facebook.com/home.php?#!/pages/Die-Bauchbinde/129060833815418

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Rainer Langhans, der neue Dschungelcamp-Rebell

Menschen mit Überzeugungen sind komisch. Da gibt es die Art von Vegetariern, die keinem Tier aua aua machen, dich aber bei Erwähnung des Kantinen-Schnitzels am liebsten abknallen würden. Oder die radikalen Linken – wie z.Bsp. die Punkband, die ein gigantisches Vermögen aus der Vermarktung ihrer politischen „Überzeugung“ anhäuft. Oder aber Rainer Langhans, der Vorzeige-Hippie unserer Nation, die Galionsfigur kommerzieller Verweigerung, der Urvater freier Liebe und konsequenter Selbsterfahrung durch sexueller Ausschweifung und materieller Enthaltsamkeit. Also genau der Rainer Langhans, den wir ab Januar im RTL Dschungelcamp begrüßen dürfen. Passt das?
Logo passt das, den Zalando-Stiefel zieht sich der Rainer an! Er macht diesen kommerziellen Trash nämlich nur mit, um gegen ihn zu protestieren. Um also quasi dem Feind Volksverdummung den Spiegel vorzuhalten, damit er sich in seiner ganzen Hässlichkeit erkennen kann um sich letztendlich selbst aufzulösen. Dieses Opfer ist er bereit zu bringen. Ich sag an dieser Stelle: Danke Rainer. Und ich verputz das nächste 300g T-Bone am besten beim Jahrestreffen der Selbsthilfegruppe missverstandener anonymer Veganer als stummen Protest gegen den Massenmord an Tieren.
Einer muss es ja wohl schließlich machen.

Montag, 6. Dezember 2010

Bauer sucht Frau, Folge 6: Achtung hot

Zu allererst einmal: Herzlichen Glückwunsch an den schüchternen Gemüsebauer Martin - er hatte sein erstes Mal mit einer Frau außer Mutti: das erste Mal in den Arm nehmen, das erste Mal kuscheln und das erste Mal Frühstück machen ... und wenn Jenny was ganz supi toll findet, dann ist es ja wohl was Essbares. Und das noch frei Bett geliefert, das Mädel ist wohl in ihrem persönlichen Himmel angekommen – vor allem, weil dann der Martin auch noch einen Nachmittag lang „Malen-nach-Zahlen“ mit ihr macht. Hier fühlt sich dann wohl auch Martin auf Wolke 7, denn der fummelt an der Jenny rum was das Zeug hält. Ununterbrochen. Vielleicht versucht er ja auch nur, ob er wirklich nicht mit seinem Arm um die ganze Frau herum kommt. Aber das geht nicht - egal wie lang er sich macht … und es liegt nicht an den kurzen Armen! Aber auch das gefingere findet die Jenny supi. Die findet eigentlich alles supi, weil es ja später immer wieder was zu futtern gibt. Und Martin schwitzt vor Freude einfach weiter vor sich hin so lange.

Schockzustand am laufenden Band gab es dagegen beim romantischen Biobauern Johannes. Zuerst läuft er im verwaschenen Slip durch das Bild, das Waschbrett gut unter einer Äppelwoi-Rundung versteckt, dann hält er eine Rede über „weiße und schwarze Neger“ und lässt uns zu guter Letzt auch noch an der Kunst seines Männerchors teilhaben. Als Zuschauer bleibt einem eben nix erspart, denn sowas hat uns nach Rosis Akkordeon-Versuch gerade noch gefehlt. Doch die blonde Pferdefreundin Anja steht ihrem Johannes in nichts nach ... intelligenzmäßig. Sie mag zwar Blutwurst, aber nur wenn sie „schön dekoriert“ ist (ja fragt mich halt nicht wie DAS aussehen soll … ich versuch da einfach nicht weiter drüber nachzudenken), sie hat schon mal ne „Kartoffel mit oben“ gesehen und wenn der Knabenchor von Johannes singt ist das zwar was anderes als Techno (weil das mag die Anja sonst lieber), aber sie bekommt ne echte Gänsehaut und findet die Münder dann so lustig. Hachja, wie schön muss die Welt der Minderschlauen sein!

Jetzt ist es amtlich: Der rüstige Hühnerwirt Gerhard lebt! Ich hab´s genau gesehen: Er hat sich bewegt. Als die „leidenschaftliche Schnellfahrerin“ Sigrun ankommt fiel er zwar erst mal in gewohnte Duldungsstarre – aber dann kommt die Sigrun mit lauter verrückten Ideen. Da wird er mitgerissen und spricht sogar in ganzen Sätzen. Leider ist das so anstrengend, dass er für Mau-Mau dann keine Gehirnzelle mehr über hat. Ist auch schwer das Spiel und als ihn Sigrun fragt, ob er die Regeln verstanden hat kommt nur: „Ich weiß nicht“. Das ist die Vorstufe von „Nein“!! Später brutzelt die Sigrun dann noch einen Gockel und dafür kommt dann auch schon mal das gute Besteck raus und sogar – jetzt Achtung: die Messerbänke! Keine Zähne mehr in der Leiste, aber Messerbänke im Schuber …

Die resolute Rosi hat es nicht lange ausgehalten ohne ihren lustigen Ackerbauer Willy. Kaum weg, kam sie auch schon wieder angereist und kontrollierte umgehen, ob die von ihr aufgetragenen Aufgaben auch zur Zufriedenheit erledigt wurden. Wurden sie, und der Willy kann endlich das nervöse Kopfwackeln aufhören!
Am Abend wirft sich der Willy in seinen lila Schlaf-Shorty und besucht seine Herrin im Gästezimmer mit süßem Kakao und leckeren Buchstabenkeksen. Als ob die Situation nicht schon skurril genug wäre, liegt Rosi mit einem Buch „Kalte Küche“ im Bett und schmökert. Logo, wer liest nicht zur Entspannung mal ein Kochbuch … sind immer so schöne Bilder drin. Dermaßen mit Appetit versorgt, befiehlt Rosi ihre Namen aus den keksbuchstaben zu legen und als sie dann sagt „Ich ess den willy auf“, bin ich doch für einen Moment erschrocken. Man traut ihr doch so einiges zu …

Der muntere Milchbauer Volker verdirbt schon fast die guten Sitten der Bauer sucht Frau-Empfangs-Blümchen, denn er lässt gleich ein ganzes Wohnzimmer zum Bahnhof fahren, um die Schuhverkäuferin Verena abzuholen. Zuhause angekommen wartet schon die ganz Familie vor der Tür und mit Schrecken stellt man fest: Volkers Bruder sieht um Längen besser aus als er. Das könnte Zündstoff geben wenn Verena das genauso sieht – warten wir ab. Ansonsten muss die blonde Schuhverkäuferin (wohl von RTL angeordnet um ein bisschen mehr Sex in die Sendung zu bringen) auf jeden noch so unabsichtlich zweideutigen Spruch ein recht eindeutiges Gekicher folgen lassen und vielleicht sogar noch eine flotte Antwort? Zumindest beim klassischen Bett-Probesitzen als Volker fragt “Magst du es eher härter oder lieber weicher?” funktioniert das Schema zu 100 Prozent.

Montag, 29. November 2010

Englische Wochen part 5

Andre ist wieder da. Letzte Stunde hab ich unseren Kaschmir- Banker schmerzlich vermisst. Diese Woche kam er wieder … gut erholt und ohne eine erkennbare Scham, uns an seinem „also wirklich interessanten Urlaub in Kuba“ teilhaben zu lassen.
Mal als Randbemerkung: ein Urlaub auf Kuba ist nicht „interessant“ – der ist fett. Geil. Im Rum-Nebel verschwommen. Unglaublich oder einfach Hammer. Aber bitte, er ist weder nett noch interessant. Wahrscheinlich wollte er uns wissen lassen, dass es wohl kaum was Besonderes sein, mitten im November ein paar Wochen auf Kuba zu verbringen. Grund genug für mich, in unserer „Discusssion-Exercise“ mal dezent das Thema Bankenkrise und überzogene Bonuszahlungen anzusprechen. Schließlich wollte ich nur mal wissen, wer da nun meine zweckentfremdeten Steuergelder als Leistungsbonus erhalten hat, um es sich 3 Wochen in der Karibik gut gehen zu lassen, wer sich da unverdienterweise im all-inclusive Beach-Bunker den Arsch hinterhertragen lässt, während der Rum in Strömen fließt, sich das Buffet unter den Bergen an Hummer biegt und schöne Frauen hüftschwingend den Club-Tanz einstudieren. Wer also so egoistisch ist, Millionen zu verspekulieren, um sich dann vom Staat retten zu lassen und den Rest mit vollen Händen auszugeben, während andere in Armut zu versinken drohen, vor dem Aus stehen, ihre Träume zerstört wissen, in der Sackgasse oder sogar Gosse gelandet sind …. Ja Himmelherrgott wie kann man da sonnengebräunt hier herein kommen und so tun als wäre das „interessant“ gewesen die letzten 3 Wochen??
Andre begann langsam zu schwitzen, auch wenn er nur die Hälfte verstanden hat von dem, was ich ihm in Englisch gesagt habe. Ja gut – ein paar Fantasiewörter waren dabei … aber jedes Stocken hätte doch die Wirkung stark geschmälert. Sein Gesichtsausdruck war erst baff, dann erschrocken, dann eher panisch. Und dann kam es ... Er nutzte mein Luftholen und rief: „But I am just a consultant. A low-rank consultant. Sparkasse, you know?!“
Jawohl. Dankeschön Andre, genau das wollt ich hören …

Donnerstag, 25. November 2010

Bauer sucht Frau, Folge 5: Tschüss und Hallo

Beim lustigen Ackerbauer Willy hat diese Woche die Kuh das Sagen gehabt. Nee, nicht die resolute Rosi – die echte Kuh im Stall. Denn die hat Rosis Melkversuche mit heftigen Schwanzschlägen quittiert – und ich hoffe inständig, Rosi Ruppig hat ein Veilchen mit nach Hause genommen. Genau: nach Hause, denn ihre Zeit war um. Zum Abschluss hat sie noch mal schön gemault, er durfte dazu mit dem Kopf wackeln und alles gut finden. ER packt ein „gesundes Picknick mit Obst und naturtrübem Apfelsaft. Bauchbinden-Highlight:
ROSI, freut sich auf Vitamine. Dialog Highlight: ROSI: „Ist es noch weit?“ WILLY: „Wie man´s nimmt, wir sind nämlich da.“ Später gesteht er ihr seine Liebe, sie greift an seinen Schenkeln herum und er bemerkt zum Thema „Ende der Hofwoche“ auch ganz richtig: „Wer nicht geht kann auch nicht wiederkommen.“ Und wiederkommen will sie – wenn er seine Hausaufgaben macht und alles schön herrichtet. Klar, alles wie die Herrin befiehlt. Die beiden haben wir nicht das letzte mal in dieser Staffel gesehen!

Der charmante Schweinebauer Harald hat sich mal was ganz neues aus der RTL Kuppelkiste zaubern lassen: Hurra hurra, ein Badeausflug. Ich frag mich, in welchem Dreckstümpel unter irgendeiner Brücke die beiden plantschen mussten? Um ihr den Abschied ein bisschen schwerer zu machen, schenkt er ihr noch ein Kälbchen – ich hätte befürchtet, dass sie das Riesenvieh auch wirklich mitnehmen will. Aber das hätte ja auch nicht in den Bus dürfen und so verspricht sie wiederzukommen. Ich wette dagegen ...

Der rüstige Hühnerwirt Gerhard hat sich vorgenommen, die Melkerin Barbara mal ein bisschen locker zu machen. Hätt er sich mal lieber für ein Schnäpschen entschieden, aber neeee, es muss ja ein Ausflug in die Berge sein. Die Alte hat die ganze Zeit gemeckert und nach 10 Minuten am Aussichtspunkt hat sie auch genug. Überhaupt hat sie von ziemlich allem genug. Sie will nicht in den Arm nehmen (dafür ist sie zu alt), sie mag nicht gucken, sie will nicht kuscheln und sie will vor allem Gerhard nicht mit den Zähnen (oder eben ohne die Zähne) und den dreckigen Fingern. Der findet das alles irgendwie doof, sieht nicht ein sich ab und zu mal die Pfoten zu waschen und so wird noch ein bisschen gestritten zum Abschluss. Barabara verschwindet aber der rüstige Gerhard will noch die Liebe für Leben finden und naja, für die paar Jahre denk ich wird sich schon noch eine auftreiben lassen. Er nominiert auch mal gleich die zweite Wahl vom Scheunenfest nach. Mal sehen, ob die noch ein paar Jährchen Zeit hat.

Der schüchterne Schwabe Martin holt heute die Bäckerin Jennifer mit dem Trecker vom Bahnhof ab. Die hat er sich auf dem Scheunenfest schön gesoffen und bitteschön, jetzt hat er sie an der Backe – und aufm Trecker, wo sie echt grad mal so reinpasst. Muss auch echt unbequem sein, denn als sie auf dem Hof aussteigt hätte sie fast ein paar Kätzchen zertreten. Und wo das Mädel drauftritt, Freunde, da wächst nix mehr! Er ist aber einfach restlos begeistert, breite Kotflügel hin oder her. Immerhin hat er große Hoffnung in Jennifer gesetzt – denn sie soll, wörtlich, Schwung in sein Liebesleben bringen. Hallo? Der Mann hat kein Liebesleben ... Mutter Hilde serviert dann noch eine reichhaltige Käse- und Wurstplatte. Jennifer bekräftigt, dass es ihr schmeckt und auf die Frage, was sie sonst so isst spricht sie es wirklich aus: „ich esse eigentlich alles ... mögliche, also alles mögliche. Ich bin keine die nix essen tut“ Ach nee, Jennifer – wir haben Augen im Kopf. Glücklicher weise dürfen wir Martin bei der Zahnpflege zuschauen (das ist Akrobatik, keine Körperpflege) und er besucht dann in Pyjama und Deutschland-Tennissocken noch mal die Jennifer um ein Bussi anzustauben. Der Schelm.

Der romantische Biobauer Johannes, der ja schon im Voraus für Trubel und Kindersegen sorgte, hat für die Lageristin Anja mal die Kutsche aufgemotzt. Er dagegen trägt Hut und Sandalen. Dafür hat er ihr Zimmer hübsch dekoriert – mit einem Plastiktrecker. Ja was denn sonst?! Zur Feier des Tages bekocht der alte Romantiker die Neue an seiner Seite. Und zwar singend. Irgendwo ist die Grenze des guten Geschmacks dann aber auch erreicht, die nur von seinen faden Witzen noch überschritten wird. Egal, sie lacht trotzdem. Einziges Highlight: die kleinen, feinen Anspielungen aus dem Off – der getrennt lebende Johannes möchte gerne eine große Familie, die Anja hat Hunger für zwei mitgebracht usw. Wer hier nicht grinsen muss, muss in diesem Blog ein paar Tage zurückblättern ...

Montag, 22. November 2010

Dating im Dunkeln: Der Letze macht das Licht aus!!!

Bei RTL tappt man nun scheinbar wirklich im Dunkeln, was ein gepflegtes Maß an Trash angeht. Das „Date im Dunkeln“ hat so viel Langeweile in nur gut eine Stunde gepresst – das würde eigentlich für eine Woche Non-Stop Fernsehgarten in der ARD reichen. Ich wunder mich eigentlich, dass ich heute Morgen noch wach geworden bin!
Man ahnt, dass schon die Grundstruktur der Sendung hochkomplex sein muss – klar, Sonntagabend auf RTL ist immer was für das anspruchsvolle Bildungsbürgertum: Ein Haus, in dem drei Frauen und drei Männer für vier Tage eingesperrt werden, die sich aber nicht begegnen, außer im komplett zappendusteren Dating-Raum. Die Kandidaten sind auch erstklassig ausgewählt – von wegen Standard, schon wieder ist beate nicht dabei (geübte Bauchbinden-Leser wissen, was ich meine!)
Die tätowierte Krankenschwester Rebecca ist 26, weiblich gerundet – also okay, füllig – und trägt gerne geblümte Kleidchen Dagegen ist die nur ein Jahr jüngere Nancy die Quoten-Blondine – aber nicht etwa ohne Hirn, oho von wegen – die ist nämlich Brokerin und das würde man von einer blonden Nääänziiie doch nun wirklich nicht erwarten. Deshalb ist sie diejenige, die wohl auch immerzu über Sex reden muss … ein bisschen mehr Blondie also bitteschön. Als Kontrapunkt hat man noch Svenja mit in die RTL-Düsterbutze gesetzt, die recht bieder mit Bieder-frisur und Bider-Brill und Bieder-Überhaupt daherkommt.
Bei den Männern sitzen der 31-jährige Mucki-Riese Maik, der dunkelhäutige Max (29) und das Küken Tony (25) beieinander. In dieser illustren Langweiler-Runde ist Tony der Exot: Softwareprogrammierer aus Leipzip … was soll ich sagen. Ein Nerd der sich als Nerd kleidet, mit Nerd-Frisur (ääh, nee: Haarschnitt), der wie ein Nerd spricht, einen Nerd-Humor hat und sich wie ein Nerd benimmt. Und das ist der Exot … Man ahnt also langsam in welch komatösen Bahnen sich diese Show bewegt
Den Rest hab ich irgendwie in Duldungsstarre ausgesessen: die Kandidaten treffen sich im Dunkeln, treffen sich nochmal, sehen sich kurz und entscheiden sich dann für- oder gegeneinander. Rebecca und Max fanden sich nach langem Hin und Her irgendwie doch gut, obwohl Max kein „europäischer Typ“ ist und sie zu weiblich – sprich: er ist zu viel Afrika, sie zuviel Sahnetorte! Und auch Clever-Blondi Nancy und Maik teilen sich in Zukunft ihre eine Gehirzelle. Svenja ist gleich abgehauen und der Tony? Naja der hatte Glück … der darf alleine bleiben und vielleicht mal bei „Das Model und der Freak“ an Jana Ina fummeln. Wer weiß.
Fazit: Ich rufe hiermit zu einer Sammelklage gegen RTL wegen massiver Verschwendung unserer Zeit auf.

Samstag, 20. November 2010

Bauer sucht Frau, Folge 4: Erste Tränen

Der lustige Ackerbauer Willy will nun aber echt mal alles richtig machen, also machen, was die rüstige Rosi sagt. Und während sich die Olle noch im Bett wälzt, hat er schon vier Marmeladenbrote geschmiert ... Und das, wo Rosi offensichtlich eine halbe Sau als Häppchen bezeichnen würde. Trotzdem tut sie, als hätt er grad Rom erbaut und als Belohnung darf er unter ihrem Regiment den Stall ausmisten, die Kühe mit dem Dampfstrahler bearbeiten und die Rosi total gut finden. Gefälligst. Und das darf er nicht nur, das tut er auch. Auch nach dem gemeinsamen Akkordeon-Abend findet er Rosi super. Ich frag mich noch warum ... vielleicht hat er Angst, die Wahrheit zu sagen? Wird er bedroht? Wir müssen da doch was tun! Free Willy!!!!

Der junge Rinderwirt Lukas hat es sich ja nun wirklich reiflich überlegt. Die Stina kennt er ja nu schon lange genug und wer nach einer knappen Woche noch nicht weiß ob die Frau die fürs Leben ist echt nicht ganz bei der Sache. Also ist es abgemacht: man ist verliebt und steigt des morgens gemeinsam aus dem gleichen Bett doch ohje: Stina muss ja nach Hause. Da mag die Krankenkassenagestellte nicht mal das Obst haben, das Lukas ans Bett schleift. Sie will lieber Trecker fahren. Typisch, kaum sind die Mädels auf dem Hof wollen sie nur das eine. Blöd für Lukas, der hätt lieber noch ein bisschen gefummelt.

Im Frankenland überraschte Schweinebauer Harald seine Janet mit einem Frühstück im Freien. Statt der 20 Kuchen gab es diesmal auch nur Marmeladenbrötchen. Hmm, lässt wohl schon nach der Harald. Aber vielleicht hat sich die Janet auch nicht mehr verdient. Was sich bestätigte: weder beim Tandemfahren, noch bei der Feldarbeit tut sie mehr als kichern. Harald siehst das gelassen und erklärt uns die Welt: „es gibt Frauen für die Arbeit und Frauen fürs Herz und die Janet ist eine fürs Herz“ Ach so ... Ich überdenke kurz meinen eigenen Status innerhalb meiner Beziehung und entschließe mich, den Gedanken gleich wieder aufzugeben.

Der ehrliche Schäfer Lämmes hat alles gegeben und – so scheint es – auch wirklich einen Hasen geschlachtet. Messer scharf kombiniert, denn die Moni hat der Lämmes-Mutti Änni einen „Spätzlegerät“ mitgebracht. Gemeinsam brutzeln die beiden zu den schwäbischen Teigwaren ein – ACHTUNG – Geschnetzeltes. Ha! Wie auf Kommando betritt Lämmes den Raum – nanu nanu, als hätte er es gewusst, das Essen ist fertig. Fertig ist auch die Hofwoch und die tätowierte Moni muss gehen. Ja gut, Lämmes ist fertig mit der Welt, Moni kann grad noch so an sich halten, verspricht aber wieder zu kommen.

In der Oberlausitz hatte der rüstige Hühnerwirt Gerhard einen echt schweren Tag. Er hat die zerschundenen Läufer, die in seinem Wohnzimmer kreuz und quer liegen, weggeräumt. Das fand er aber so schlimm, dass er greinen musst wie eine kleine Prinzessin und die Dinger einfach wieder hingeworfen hat. Ich frag mich ja, wie er diese Fetzen wieder in dem gleichen chaotischen System in wilden Bahnen auf dem Boden verteilen kann wie vorher. Wie auch immer: das ging also gar nicht. Da trennt er sich lieber von 100 Jahren Verkrustungen in der Badewanne – dazu kommt der allerbeste Kumpel nebst allerbestem Dampfstrahler vorbei und zu zweit machen die das. Sicher schmerzt Gerhard auch der langjährige Dreck, der den Abfluss hinunterfließt. So viele Jahre haben sie miteinander in der Wanne gelegen, der Gerhard und Kollege Dreck. Tja, dafür freut sich die Barbara dann auch ganz dolle „Hmm ja, hmm, ich freu mich“. Nach so einem tränenreichen Tag ist Gerhard mit seiner Bereifung am Ende und wer will es ihm verübeln. Außer Barbara...

Donnerstag, 18. November 2010

TV-Knüller der Woche

Grenzenlose Freiheit, Mitspracherecht, Demokratie, die gelebten Grundwerte unserer Gesellschaft: So oder ähnlich klang der Eigenjubel von PRO7 als letzte Woche verkündet wurde, dass DIE ZUSCHAUER der aktuellen "Popstars"-Staffel nun abstimmen dürften, wie die neue Band heißen soll.
Ganz Deutschland sprang erregt und von den süßen Versprechungen dieser neuen Freiheit berauscht vom Sofa auf – denn endlich, nach dem „Some and Any“ – Flop der letzten Staffel, endlich dürfen wir unsere Stimme erheben, und wir dürfen es laut raus schreinen, wir dürfen wählen zwischen ….
… ja, ääähem, naja …. Ja also wir dürfen wählen zwischen "Metrochics", "Lavive" und "Panterloop"

Danke PRO7. Warum nicht gleich Pest und Cholera oder Arsch und Friedrich?

Montag, 15. November 2010

TV-Verwirrung der Woche

Der romantische Biobauer Johannes ist zwar in der aktuellen Staffel von Bauer sucht Frau bisher nur beim Scheunenfest aufgetaucht, aber schon fett in den Schlagzeilen. Und jetzt liebe Leserinnen und Leser mal ganz dolle konzentrieren, das ist jetzt kompliziert:
Der romatische Biobauer Johannes bekommt ein Baby. Also er bekommt eines gemacht. Also gemacht in dem Sinne hat er es selbst - aber auch nicht zu 100%. Also von vorne: Seine Auserwählte, die Anja, kommt zu ihm auf den Hof mit einem fremden Kuckuck im Nest. Macht dem Johannes aber nix - weil seine Ex-Gespielin Marion ja nun auch von ihm schwanger ist. Im Gegensatz zu Johannes´Ehefrau Simone - von der ist er zwar getrennt aber nicht geschieden und schwanger ist die als einzige nicht. also noch nicht, denn vielleicht hat Anja noch einen Exmann der die Simone schwängert? Während Marion im Nebenraum mit Johannes und Anjas .... naja, ich übertreibe, klar. Aber so viele (aus-)tragende Rollen sind in so einer Sendung doch gar nicht vorgesehen. Das übersteigt mein Montagabend-Auffassungsvermögen. Warum sollt ich wohl sonst so ein Zeug anschauen!!?

Sonntag, 14. November 2010

Bauer sucht Frau, Folge 3: die wahren Gesichter zeigen sich

Der charmante Schweinebauer Harald hat scheinbar einen ganz perfiden Plan: Er will die Kubanerin Janet ins Zuckerkoma zu füttern! Zum Aufwachen präsentiert er ihr einen Schokoriegel und zum kurz drauffolgenden Frühstück gibt es 4 verschiedene Kuchen. Damit sie keinen Verdacht schöpft, kippt er sich noch einen Esslöffel Zucker in den Kakao. Klappt aber nicht 100-ig und sie tobt später im Zuckerrausch einfach nur wie ein kubanisches Duracell-Häschen auf Speed über den Hof. Sie will Schlepper fahren, sie will Schweine gucken, sie will Kühe kraulen ... und ich will, dass sie endlich das Quietschen, Kichern und Hüpfen abstellt. Das erledigt der überaus charmante Schweinebauer dann aber schnell: Er erzählt ihr im Kuhstall mit Freude, dass seine nächste Kuh Janet heißen soll. Da gefriert plötzlich das grenzdebile Grinsen auf Janets Gesicht und ich kann mich endlich wieder entspannen.
Der rüstige Hühnerwirt Gerhard ist eigentlich eine ganz arme Gestalt. Nach einem unheimlich ereignisarmen Vormittag ist es passiert: Großer Fehler, Alarm, Feuerwehr und Krankenwagen sind rufbereit, der Katastrophenschutz alarmiert: er hat die Zwiebeln falsch geschnitten. So kann´s gehen, wenn man sich nicht konzentriert Gerhard. Das war RTL sogar eine Bauchbinde für Barbara wert: „Wollte Zwiebelringe satt Würfel.“ Nach diesem „Zwischenfall“ fiel Gerhard in eine Art Starre. Ich dachte eigentlich er wäre von uns gegangen, sitzend an seinem Tisch, friedlich und endlich erlöst von diesem irdischen, zwiebelfokussierten Leben. Aber als das Essen fertig war – mehr oder weniger, weil der unpraktische Kohleherd schon vor 200 Jahren ein Auslaufmodell war – kommt auch in den alten Mann wieder Bewegung und er zahlt Barbara alles zurück. Denn als sie sich über die Mühen des Kochens mit dieser hinterwäldlerischen Antik-Kochstelle beklagt meint er nur lax: „Ja, aller Anfang ist schwer ..... Für dich!“ Uiuiui, Kampfansage. Vorausgesetzt, Barbara hat sein Genuschel überhaupt verstanden. Ich tippe ja auch nur meistens.

Der schüchterne Lukas hat zwar seine Worte wieder gefunden – aber das wird er bei Stina nicht brauchen. Die hat das gemeinsame Leben nebst Nachwuchs (und wahrscheinlich dessen Leben auch) durchgeplant. Lukas macht halt einfach mit. Dafür ist er auf der Weide bei seinen „Ladies“ (also seinen Kühen) der Chef im Ring. Und weil die Ladies bestens spuren, hat er dann gleich genug Eier in der Hose, um Stina in den Arm zu nehmen. Was sie natürlich bereits berechnet hatte. In seinem Zimmer streut er dann ein paar Rosenblätter auf dem Boden herum, RTL spendiert noch ein Fläschchen Sekt und ich frag mich, ob das folgenden Rummachen wohl auch in Stinas Agenda steht ... muss wohl, den kaum sieht sie Rosenblätter, Sekt und einen Spielzeugbagger rumstehen (fragt mich jetzt bitte nicht was der Spielzeugbagger da sucht ... ich weiß es doch auch nicht) wird sie schmusig und Lukas freut sich.

Der ehrliche Schäfer Lämmes hat die tätowierte Fleischwarenfachfrau Moni gleich mal wieder zum „Kanickel mit Möhren bewerfen“ mitgenommen. Wie pietätlos ist es eigentlich, in Anwesenheit der Langohren vom Sonntagsbraten zu reden? Passenderweise drehen die Hoppler auch durch, kaum dass sich Lämmes dem Stall nähert. Der groß gewachsene Lüstling zeigt dann der tätowierten Moni mit vollem Körpereinsatz wie man eine Sense schwingt. Dabei steht er hinter ihr und griffelt ihr von hinten helfend an ihr Gerät (ARBEITSgerät!!). Dann geht´s weiter Richtung Schafweide – aber die brennen gleich mal durch, als der Lämmes die zusammentreiben will. Irgendwie fühl ich mich an die Hasen erinnert und frag mich, warum die alle so komisch reagieren, wenn Lämmes um die Ecke kommt. Er sagt: weil die nicht gewohnt sind, dass so eine schöne Frau an seiner Seite ist. Ich vermute, die sind ganz andere, noch grausamere Dinge gewohnt. Hey, ich rate ja nur!

Der lustige Ackerbauer Willy ist die ärmste Sau von allen. Und bestimmt bald nicht mehr "lustig". Da wird sich RTL aber bald mal ein anderes Adjektiv ausdenken müssen. Der schlaksige Kopfwackler dachte vielleicht, dass er die robuste Rosi mit dem obligatorischen Stallausmisten klein kriegt. Von wegen, da läuft die erst mal warm. Voll in Nörgellaune beschwert sie sich über den Dreck im Stall, später über die ungeschliffenen Tischmanieren des Bauern und als er sich immer wieder einsichtig und deeskalierend zeigt, nörgelt sie eben weiter und droht mit Auszug weil ihr eben vor allem die Tiere so leid tun in dem Dreck. Also mir persönlich tut Willy leid, sein Kopf erreicht volle Wackelstärke und ich mach mir Sorgen, dass ihn Rosi einfach kaputt kriegt demnächst. Immerhin hat ihm die robuste Köchin beigebracht wie man ein Kotelett paniert. Ob er will oder nicht. Gefälligst.

Freitag, 12. November 2010

Englische Wochen, part 4

Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass vhs-Kurse nicht ausschließlich von älteren Menschen und Hausfrauen besucht werden? In meinem Kurs sitzen zum Beispiel zwei Schülerinnen Sändy und LingFu, etwa 16 bis 17 Jahre alt, zahnspangig, picklig, meist halb nackt und abwechselnd kichernd, rotzig, trotzig oder beleidigt, inklusive Schnute ziehen! Was die hier so genau wollen weiß ich auch nicht genau – ich denke aber, dass sie für einen Sportverein zu faul, für einen Tanzkurs zu steif und für einen Karnevalsverein zu zickig sind. Damit die beiden Schnutzen-Zieher überhaupt irgendwas tun außer sms-schreiben oder diese neuen Kräutermischungen rauchen, schickt man die halt in die Volkshochschule. Zum Englisch-Zertifikat. Da hat man was Eigenes – das Jodelseminar war ja leider schon so schnell voll.
Immerhin hat die Muddi von Sändy jetzt auch endlich einmal in der Woche für 3 Stunden frei vom Nachwuchs, der ständig telefoniert oder Dreck macht oder mit den Türen knallt. Oder alles auf einmal. Jetzt kann Muddi die Zeit, in aller Ruhe „Familien im Brennpunkt“, „Verdachtsfälle“ und vielleicht sogar den Anfang von der „Supernanny“ gucken. Die Frau Saalfrank, die findet die Muddi von Sändy sowieso echt „suuupi“ … wie die so ruhig bleiben kann. Also sie selber rastet ja voll aus, wenn die Sändy so trotzig tut und immer F+++ sagt und so.Geht gar nicht. Dann greift sie eben hart durch, da beißt der Schwan keinen Faden ab: Da werden dann auch schon mal die Kippen gestrichen!! Tja, Kindererziehung ist eben kein Wandertag oder wie das heißt und manchmal muss man sich eben den unbequemen Stiefel auf den Rücken schnallen und richtig mit der Faust auf den Fisch hauen um der Kurzen zu zeigen, wo der Frosch mit den Locken hängt. Hilft ja nix! Naja und ne stille Treppe – also sorry Frau Saalfrank, das ist Scheiße. Soll ich jetzt noch ein paar Stufen zimmern oder was? Neee, die vhs tut´s auch.
Die Mutter von LingFu geht noch einen Schritt weiter: die sitzt nämlich mit im gleichen Kurs und geht – so schätze ich – dem Nachwuchs so noch viel mehr auf den Zeiger!

Mittwoch, 10. November 2010

Off-Zitat der Woche

Nicht immer nur auf die Bauchbinden schauen - auch zuhören lohnt sich manchmal. Denken wir beispielsweise an Narumols Hochzeit, das to-be-continued der letzten Staffel, und an den herausragenden Off-Kommentar von Inka Bause, als sich Narumol gerade für die Feier hübsch macht:

"Die Mutter einer Tochter schaut sich im Spiegel an."

Uiuiuiuiui! Greift das nicht zu kurz? Müsste es nicht korrekt heißen:

"Die Tochter einer Mutter und eines Vaters, Schwester einer anderen Schwester, Enkelin einer Oma, Cousine von zwölf Cousinen und drei Cousins, die Nichte einer Tante nebst Onkel, die Schwägerin eines Schwagers, die Verlobte eines frommen Milchbauern, dem Sohn einer Mutter und eines Vaters, dem Enkel einer Großmutter ..."

Ihr wisst was ich meine, ich muss da jetzt nicht vollständig werden. Kurz: DER Abend wäre gelaufen, wenn man korrekt bleiben wollte ...

Montag, 8. November 2010

TV-Zitat der Woche

RTL, Das Supertalent, 06. November 2010
Pizza ist etwas ganz besonderes ... und er muss es wissen, der Umberto Napolitano,denn er ist:

"WeltmeistervonPizzakrobatisch sssweitausenacht."

Respekt Umberto!

Sonntag, 7. November 2010

Bauer sucht Frau, Folge 2: Damenbesuch

Beim rüstigen Hühnerwirt Gerhard ist irgendwie alles beim Alten. Wörtlich – denn was dort als Einrichtung rumsteht wird seit 250 Jahren schon nicht mal mehr produziert. Das Zeug gilt heute als Sondermüll. Okay, alles bis auf die Tiefkühltruhe, die im Gästezimmer steht. Woanders stört das Ding doch nur. Barbara hat das Teil jetzt im Zimmer stehen – macht aber nix, weil: stellt euch vor welche Geräusche Gerhard, der haargegelte Geflügelbauer, in der Nacht macht … jahaaaa, und was ist jetzt die bessere Alternative? Eben!! Das denkt sich die Barbara sicher auch. Wahrscheinlich heiratet sie am Ende dann eben den modernen Tiefkühler.

Der lustige Ackerbauer Willy hat für die Akkordeonspielerin Rosie ein Blümchen gepflückt. Ihr Kommentar: “Ich hoffe dein Garten ist jetzt nicht leer gepflückt”. Soso, ein Blümchen ist der Dame wohl zu mickrig. Es folgt die übliche Haus- und Hofführung, bei der sich die Köchin Rosi aber ständing am Hintern kratzt. Wahrscheinlich kneift der String in der Ritze. Das sind Bilder, die ich seitdem nicht mehr loswerde. Genau wie den Moment, als Rosi Willy auf den Hintern haut. Na so ein Landwirt-Luder, die Rosi. Willy traut sich aber nicht zurückzuhauen – weil die Rosi ihn mit einem Schlag K.o. machen kann! Im Stall schauen die beiden dann Kälber an, wo die runde Rosi auch gleich Hunger kriegt. Also nix wie ins Haus, dem Willy ein Brot schmieren, selbst die dickste Brotscheibe fordern und: füttern. Kann der Bub nicht alleine … ? Immerhin hat Willy schon Schmetterlinge im Bauch. Und viel lecker Leberwurst.


Der junge Rinderwirt Lukas, der 21-jährige Dauerjunggeselle kurz vor Torschlusspanik hat voll daneben gegriffen: Regina kommt nicht auf seinen Hof. So ein Pech. Liegt vielleicht da dran, dass er noch kein schönes Adjektiv bekommen hat von RTL. Nur wer als treu, charmant, schüchtern oder gerne auch ruppig bezeichnet wird ist ausreichend geadelt. WIe auch immer, zum Glück hat Mutter Elisabeth einen Rat: Das Leben geht weiter und da waren ja noch die Briefe! Die Stina, gell, weil deren Text hat ihn “schon das eerste mal ganz gut angesprochen” Hä?? Würd gern wissen was er gesagt hat, der freche text mit dem losen Mundwerk. Apropos Mundwerk: Die Stina kommt zwar angereißt … aber Lukas spricht ab dem Moment nicht mehr. Also Freunde, so kann das nix werden!


Der charmante Schweinebauer Harald muss zuhause mit seinem Bruder, dem blonden Rainer, aufs Bänkla. Der hat den Sinn der Sendung noch nicht verstanden und fragt erst mal: “Jemand kenneng´lernt?” Klar hat er und: Er hat schon voll “Herzbammeln” und legt der Janet noch zwei Marzipansäue aufs Kopfkissen. Hätt er sich das Geld lieber für ein Taxi gespart, damit die hübsche Hausfrau Janet nicht mit dem Schulbus anreisen muss … sein Kinderbett mit den lustigen Aufklebern kommt jetzt ähnlich sexy rüber wie die Bratwurst mit Zwiebeln die sie vom Holzbrett essen muss. Warum? Ja pfffff, das weiß doch der Harald nicht.


Der ehrliche Schäfer Lämmes muss zuhause gleich Mutter Änni und Hündin Cindy berichten. Änni heult schon mal (Cindy sabbert und hechelt dazu). Als sie die “Fleischwaren-Fachfrau” Moni sieht, wird sie nicht wirklich fröhlicher, den sie findet schon, dass die tätowierte Moni etwas mollig ist. Aber naja, muss ihr ja nicht gefallen. Im Hasenstall verliebt sich Moni gleich in die putzigen Hoppel-Tierchen – was gut ist, denn jetzt hat sie schon mal eine enge Verbindung zum nächsten Sonntagsbraten. SOWAS findet Lämmes dann witzig … und bewirft vor lauter Überschwang dann die Hasen mit Möhren. Füttern heißt das im Bauernjargon. Bombardieren nenn ich das!

Freitag, 5. November 2010

Englische Wochen, part 3

Mein Englischkurs geht in die nächste Woche - und als wär ein Abendkurs nicht schon anstrengend genug, saß gestern auch noch Andre neben mir. Diese Tatsache an sich könnte man ja noch getrost ignorieren, aber Dozentin June hatte mal wieder eine prima Idee: Heute gibts Gruppenarbeit. Und bei diesem Wort krieg ich schon Föhn, weil irgendein Vollpfosten immer genau da sitzt,wo deine Gruppengrenze verläuft. So auch gestern.
Andre ist der Typ "zukünftiger Banker der sicher mal fett Kohle scheffelt, aber jetzt schon mal vorsichtshalber auf ganz dicke Hose macht". Betont locker-dynamisch, nie im Anzug sondern lieber in Diesel-Jeans und edlem Wollpulli, immer ein charmant-freches Augenzwinkern am Start und falls das nicht funktioniert: Gerne auch mal ein herablassender Blick. Gestern sprang er mitten im Unterricht auf und rannte aus dem Zimmer. Während ich grinsend Darmprobleme vermute, kam er 10 Minuten später augenrollend wieder in den Klassenraum ... mit dem I-Phone in der Hand. Schulterzucken: Geschäfte, tja was will man machen. Kurz darauf besagte Gruppenarbeit - klar, dass June uns in eine Gruppe packt. Während diese mit Brillenwechsel beschäftigt ist und noch schnell überlegt, ob Marie-Luise denn nun Anna-Lena oder doch eher Katharina-Maria heißt, reden die lustige Sonja, der bereits vor Herablassung triefende Andre und ich über Weltreisen und was man da so alles für bräuchte. Geld, viel Geld ruft Sonja. Andre legt seine ganze Verachtung in diesen einen Blick, schaut uns abwechselnd an und fragt allen Ernstes: "Geld? Hmmhmhm, und warum?" Ich kann nicht an mich halten und rufe übermütig:
"Für Koks und Nutten!!!!"
Stellt euch das folgende Schweigen im gesamten Raum vor ... man hört nur June leise klappern, als sie schnell noch mal die Brille wechselt.

Mittwoch, 3. November 2010

Bauchbinde der Woche

Aus: Schwiegertochter gesucht, Staffel 4, Folge 1.
Der schüchterne Peer erwartet sehnsüchtig seinen Damenbesuch, während die Oma im Schaukelstuhl neben der Strickarbeit (die der RTL-Praktikant später wieder aufdröselt, damit die Frau beschäftigt bleibt) auch gute Ratschläge zur Körperpflege gibt. Bauchbinde:

Peer, 30
hat extra Deo benutzt


Ich denke, damit wird die Besonderheit des Augenblicks auch wirklich gewürdigt.

Dienstag, 2. November 2010

TV-Zitat der Woche

Aus: Schwiegertochter gesucht, Staffel 4 (2010), Folge 4
Als sich der schüchterne Peer gerade mit der tätowierten Tamara in ein tief gehendes Gespräch über Wurst ("Bockwurst? Bei uns heißt die Rotwurst") stürzen will, ermahnt ihn BEATE:
"Hatten wir eben nicht was besprochen? Ich fühl mich wie das dritte Rad am Wagen!"

Karius und Baktus ...

Heute hat mich mein jährlicher Zahnarztbesuch schwer ins Grübeln gebracht. Es geht um Amalgam: Die Hoffnung und Rundum-Sorgloslösung für Kariespatienten der 80er und auch die Geißel der Zahngesundheit des 20. Jahrhunderts. Denn heute stehen wir vor der Frage, ob wir das alte Amalgam rausreißen oder drinnen lassen und damit vielleicht Tod und Teufel riskieren.
Ich verweigere mich diesem Füllungsaustausch. Etwas austauschen das noch gut ist, nur weil da mal einer mal vermutet, dass das nicht gesund sein könnte? Bisher hab ich da nicht mitgespielt. Aber überlegt einfach mal ...
In ein paar Jahren schlag ich mich mit Migräne rum und dann heißt´s: „Hättste mal das Amalgam rausmachen lassen!“
Mein Zahnarzt, Herr Doktor W., wird diesen ironischen Blick auflegen, den er speziell für Patienten reserviert und jahrelang vor kleinem Publikum eingeübt hat, er wird also seine rechte Augenbraue nur eine Nuance anheben und sagen: „Ja, Frau S., lesen sie denn keine Zeitung? Oder waren sie nur zu geizig, um sich ihre Gesundheit zu erhalten wie es sich für einen verantwortungsvollen und mündigen Bürger gehört?“
Dann werd ich alle Lebens- und Unfallversicherungen auflösen müssen, um meine neuen Hightech-Füllungen zu bezahlen, weil die Krankenkasse bis dahin jeden Versicherten erschießen lässt, der sich solch gesundheitlicher Versäumnisse schuldig macht/gemacht hat/machen wird und hinterher dann um Beteiligung bettelt.
Dafür wird meine Altersvorsorge draufgehen und ich bin gezwungen, meinen Lebensabend (laut Lebenszeitrechner bis 96) ungewaschen und sabbernd in einem staatlichen Altersheim zu verbringen, wo es keine Zivis mehr gibt, weil die Wehrpflicht ja schon lange abgeschafft wurde. Gepflegt werd ich dort von einem übellaunigen 1 Euro 50-Jobber der seit 20 Jahren von Hartz 4 lebt und dessen Horizont inzwischen nicht mehr weiter reicht als zu "Alexander Hold" oder "Familien im Brennpunkt" im Nachmittagsprogramm von RTL und der mich zwingt, aufgrund meines bis dahin fortgeschrittenen Alters jeden Samstag die "Bunte Spaßparade der Volksmusik" anzuschauen.
Und zur Strafe, weil ich das fragile Gesundheitssystem unserer solidarischen Gemeinschaft auf so schamlose Weise schröpfen wollte, schiebt er mich in meinem Rolli täglich für 3 Stunden in einen Hinterhof des Ghettos unserer Stadt, in dem brennende Tonnen stehen und nur arabisch gesprochen wird, damit ich sehe wie das Fegefeuer mal sein wird – dort, wo schon ein Platz seit meiner späten Jugend für mich reserviert ist. An Feiertagen oder wenn es zu kalt ist um mich rauszuschieben, stellt er mich vor den Fernseher und ich muss den ganzen Tag Astro-TV sehen.
Und das alles, weil ich mich jetzt weigere, meine antiken Amalgam-Füllungen gegen gesunde Keramik auszutauschen!!!
Irgendwie bekomm ich jetzt Zahnschmerzen ….

Montag, 1. November 2010

Bauer sucht Frau, Folge 1: Das Scheunenfest

Endlich ist es soweit: Bauer sucht Frau, mein TV-Methadon nach dem kalten „Schwiegertochter gesucht“-Entzug, geht an den Start. 9 Bauern mit chronischer Untervögelung, auf der Suche nach der großen Liebe ... oder nach einem Plattenvertrag, wie Schäfer Heinrich seinerzeit. Aber vorneweg: Beate fehlt in dieser Staffel. Tut mir leid, ein herber Schlag für alle echten BSF-Fans.
Aber jetzt nehmen wir zuerst die Bauern mal unter die Lupe.
Der lustige Ackerbauer Willy, 49. Sein Liebesleben ist nach eigenen Worten: „drübe“ über „gar nüscht vorhanden“ bis „hat praktisch gar nüscht stattgefunden“. Ja ... dazwischen liegt ja wohl nun kaum Spielraum! Der Kopfwackler mit der tiefen Stimme will, dass in Sachen Beziehungsaufbau mal was in die Gänge kommt. Zur Postübergabe spendiert er Inka Bause einen Batzen lecker Salami und hat auch kein Problem mit einer schwergewichtigen Dame, denn der alte Charmeur ist ja „froh über jede Bewerbung“. Endlich sagts mal einer. Er kriegt am Ende die Rosi, die sich mit einer Schaf-Tasse beliebt gemacht hat. Die sammelt der Willy nämlich – sapperlott, als ob das Tele ... äh so ne Fern-Telemetrie oder so wie das heißt, ääh Fern-Telepathie wär. Jaja Willy, ist schon gut ...
Der schüchterne Rinderwirt Lukas ist 21 und schon seit 3 Jahren alleine. Ja sapperlott, da muss aber wirklich was mal passieren - denkt denn keine mal an die biologische Uhr? Mannomann, 21. Ja, dass muss jetzt aber ruckzuck eine Alte her!! Bisher: Fehlanzeige, schließlich hat er zwei Jobs – er ist nämlich auch noch Halbtags-Fleischer!! Er nimmt am Ende die Regina mit ... denn die kann auch mal zuhören und er hört ja auch mal gern zu und wenn man das kann, das mögen die Frauen halt. Der Mann mit der langen Lebenserfahrung weiß eben was geht!

Der rüstige Hühnerwirt Gerhard, 68, sucht die Liebe, die ewig halten soll. Naja, allzu lange ist das für ihn ja nicht mehr. Der Mann hat eben Lebenserfahrung und weiß was er will, nämlich keine Heidi Klum – sondern eine die mit anpackt. Das nenn ich dann doch immerhin eine realistische Einschätzung. Dieser Mann nennt geschätzte 3000 Hühner sein Eigen – aber leider nur noch drei Zähne. Und hat jetzt auch noch die lustige Barbara an der Backe.

Der muntere Milchbauer Volker, 28, träumt von der „Frau für alle Jahreszeiten“. Find ich schon mal gut, nicht dass die Dame dann über den Sommer weg muss oder so, wenn die Kühe rollig werden. Weiß man ja nicht wie das läuft. Volker hat auch die meisten Briefe bekommen. Er nimmt dann die Verena mit – deren Augen er so toll fand. Hmmhm, Augen! Die Kamera sprach da eine ganz andere Sprache.

Der romatische Biobauer Johannes, 40, trägt Schnauzer und Pferdeschwanz und hatte schon einige Frauen am Start. Er sagt, er suche eine Frau – meint aber Gebärmaschine, denn er plant jetzt schon vier Kinder. Mit seinem Kumpel sichtet er die Post und die armen Jungens müssen (wohl laut Drehbuch) landestypischen Äppelwoi trinken – und zwar ohne Pause und immer wieder. Zum Scheunenfest wäscht sich Johannes dann noch die Zotteln – zur Feier des Tages und nur ausnahmsweise nehm ich an. "Aber erscht mol noch än Äppelwoi." Prost!!

Der herzliche Schäfer Marcel, 29, möchte bitte keine Ökotante an seiner Seite (das verrät uns die Bauchbinde) aber er wünscht sich einen Sohn, dem er Schlepperfahren beibringen kann (das verrät uns Inka). Den Schlepper hat er, den Sohn nebst Mutter noch nicht.

Der schüchterne Gemüsebauer Martin, 29, schwitzt und stammelt von der ersten Sekunde an. Man möchte als Zuschauer schon jetztim Boden versinken. Er hat ja auch schon viel versucht mit den Frauen, aber das Manko – so gesteht er, während sein rechtes Auge munter zuckt – sei eben die Landwirtschaft. Na klar doch Martin, das wird’s wohl sein. Mit Jennifer darf er dann aber mal schnell am Scheunenfest Händchen halten – wahrscheinlich fürchtet er sie jetzt geschwängert zu haben und nimmt sie vorsichtshalber die Woche mit auf seinen Hof.

Der charmante Schweinebauer Harald, 44, sucht was fürs Herz – mit Umarmen und so, das wär schon toll. Aber sind wir mal ehrlich, er hat den Bauer-sucht-Frau-Jackpot gezogen: Er hat Post von der Janett aus Kuba – sozusagen die Narumol der aktuellen Staffel. Die nimmt er natürlich auch mit – hier wird RTL schon die Finger im Spiel haben ... das macht Quote. Egal, ich freu mich auf mehr aus der Kategorie „Ich bin total fick und fertig“

Der ehrliche Schäfer Lämmes, 39, denkt es wär jetzt mal Zeit, sich richtig zu verlieben. Gefälligst! Lämmes meints echt ernst, weil: Er sucht nu aber wirklich eine Frau fürs Herz ... um den Haushalt kümmert sich schließlich Muddi. Der 2-Meter Mann freut sich, nennt Inka erst mal fröhlich Imka und legt zum Scheunenfest ein Rasierwasser auf, damit er – wie Mutti sagt – „einen schönen Duft abgibt“ – und nicht wie sonst nach Schafbock... aber gut, das ist Spekulation. Der roch aber wohl dann doch so gut, dass er beim Scheunenfest prompt seine Auserwählte am gleichen abend abservierte und die tätowierte Moni von Biobauer Johannes nachnominierte.

Es steht uns also ein unterhaltsamer Herbst bevor! 

Sonntag, 31. Oktober 2010

Englische Wochen, part 2

17.55 Uhr. Ich betrete das Klassenzimmer der Berufsschule. Heizung voll Pulle, Fenster sperrangelweit offen. Verschwende kurz einen Gedanken an Umweltschutz und nachhaltiges Handeln, bevor ich wider aller Hoffnung „Hallo“ in den Raum rufe. Man sieht mich, hört mich, ignoriert mich. Klasse, mein Platz von letzter Woche ist noch zu haben – direkt neben der netten Sonja. Links neben mir sitzt heute Marie-Luise. Den Typ kennt man noch aus der Schule: lange, glatte, blonde Haare (natürlich alles echt), Klamotten von Benetton oder Esprit in Erd- oder Ocker-Tönen, ungeschminkt, natur-hübsch, wahrscheinlich unheimlich engagiert im Umweltschutz und weint wenn Tiere gequält werden. In meiner Klasse damals hieß diese Person Susi. Na gut, diese hier heißt Marie-Luise und: Sie nervt. June ist der Meinung, wir sollen in Gruppen ein paar Übungssätze erarbeiten, in denen die „modal verbs“ fehlen. Auf die Plätze fertig los: Noch bevor ich  den ersten lückenhaften Satz überhaupt lesen konnte, sprudelt Marie-Luise schon alle 10 Lösungen heraus und schüttelt dann den Kopf ob meiner scheinbaren Trägheit. Auch ihrem mehrmaligen Drängen kann ich auch nicht mehr an mich halten und erbitte mir Ruhe zum Nachdenken – und sei es nur 10 Sekunden. Fazit: Sonja kichert, Marie-Luise schweigt beleidigt den Rest der Stunde, hebt aber weiterhin eifrig den Finger (rate mal ob sie schnipst!) und macht alles ganz ganz toll. Leider hat June nicht die richtige Brille dabei um unsere obligatorischen Namensschildchen zu lesen und ruft sie so lange mit wahlweise „Ann-Katrin“, „Anna-Maria“ oder „Eva-Maria“ auf, dass Marie-Luise auch böse auf sie wird und genervt verspricht, zur nächste Stunde natürlich ein anderes, selbstverständlich weitaus leserlicheres Schildchen zu malen.
Glückwunsch, basteln kann sie also auch J

Englische Wochen, part 1

Ich muss ja ehrlich gestehen: Ich war gestern schon etwas aufgeregt vor dem Englischkurs. In der Berufsschule für Handwerker suche ich das Klassenzimmer "Johann Wolfgang von Goethe". Die Handwerker sind da, wo die bunten Wände anfangen - schon wieder was gelernt. Und betrete das Zimmer und rufe "Hallo" in die Menschenmenge ... doch außer dem Echo, das von den Wänden widerhallt kam nichts weiter zurück. Also gut, dann eben nur hinsetzen und abwarten. Jetzt gehts los: Interviewe deinen Sitznachbarn und stell ihn den anderen vor. Gut für mich: Etwa 50 % der Menschen dort haben ein grottiges Englisch und werden mit etwas Glück und gutem Zureden von June, der kleinen Dozentin, den Kurs wechseln. Immerhin, meine Sitznachbarin Sonja ist wirklich nett – Steuerberaterin und passionierte Schwimmerin. Probleme hab ich noch mit Andre, der kommt nämlich ursprünglich aus Spanien und SPRICHT kein Englisch – er nuschelt es. Im Gegensatz zu Dima, der kommt nämlich aus Kroatien. Ich vermute, er hat seinen Nachbarn Markus auf Russisch vorgestellt. Hat aber keiner gemerkt, weiß eh jeder dass die Balkanesen kein Englisch können